Freitag, 25. Juni 2010

Planlos in Belgrad & Grüße von Balkanien nach Balkonien

Ich wache immer etwas früher als der Noodledude (ND) auf. Wahrscheinlich liegt das daran, dass das Hochdach innerhalb kürzester Zeit unter direkter Sonneneinstrahlung zum absoluten Backofen wird und ich einfach auch keine Freude am morgendlichen Vollschwitzen -sicherlich auch wegen der begrenzten Duschmöglichkeiten der letzten Tage- habe. Also eben mal das Netbook augeklappt und schon mindestens fünf ungesicherte Drahtlosnetzwerke gefunden. Wunderbar, da bis jetzt an jedem Ort an dem wir anhalten solche Netzwerke vorhanden sind, wird das E-Mails abrufen zum Kinderspiel und wir müssen nicht, wie erwartet, alle paar Tage in ein Internetcafé. Inzwischen gehören die Drahtlosnetzwerke nicht mehr ungarischen Tankstellenbtreibern, sondern Sofiotern (so werden die Einwohner Sofijas laut Wikipedia wirklich genannt...) einer kleinen sofiotischen Seitenstaße.
Eigentlich wollten wir ja schon in Istanbul sein...nachdem ich aber heute morgen um halb fünf in die Stadt gefahren bin und der ND ziemlich müde war, blieb mir gar nichts anderes übrig, als nach einem schönen Plätzchen zum Schlafen in der bulgarischen Hauptstadt zu suchen...

Wir haben uns etwas in der Zeit verschätzt. Vor allem aber haben wir uns die ganze Zeit verirrt. Angefangen in der Hauptstadt Belgrad, wo wir uns stundenlang verlaufen haben (& der ND mir bei dieser Möglichkeit gleich ein paar kyrillische Buchstaben beigebracht hat =:-)), bis zur nächtlichen Suche nach dem Autoput in den (hügeligen!) Vorstädten von Belgrad. Mal gibt es Schilder, mal nicht. Mal gibt es Straße, mal mehr Schlaglöcher, mal ist die Straße markiert, mal nicht, Bahnübergänge haben mal Signale, mal nicht, Geschwindigkeitsbegrenzungen werden aufgestellt und nicht wieder weggenommen. Aber wie der ND sagt: „Das ist Balkan hier; jeder macht einfach was er will.“ Und so ist es dann auch, einfach nach Ermessen fahren. Unser Ermessen war meistens etwas knapp, vor allem was das Tanken anging, sodass wir an der Serbisch-Bulgarischen Grenze gehofft hatten nicht zu lange bei laufendem Motor warten zu müssen, damit wir nicht im Niemandsland zwischen den beiden Staaten liegenbleiben... 
Ansonsten hat uns Belgrad im Gegensatz zu Budapest nicht so richtig angesprochen. Vielleicht weil wir es einfach nicht richtig geschafft haben, das Zentrum der Stadt ausfindig zu machen. Es scheint aber ein paar nette Festivals zu geben („Exitfestival“) und auch interessante Konzerte, z.B. von „Soulfly“ oder „Massive Attack“. Ist mehr oder weniger alles im Juli. Also leider für uns außer Frage, aber vielleicht gibt es ja ein paar Blogleser die interessiert sind?
Ein bisschen merkwürdig übrigens auch das Gefühl in ein Land zu fahren, gegen das die Nato (also auch Deutschland) vor kurzem noch Krieg geführt hat... Ich glaube es handelt sich um das ehemalige Verteidigungsministerium. Warum man es nicht endgültig abgerissen hat? Mahnmal?
Zum Gedanken machen haben wir nicht wirklich lange Zeit, zumal uns der Hunger in den Imbiss von diesen netten Spezialisten für unsere Vorstellung von Balkanessen: Fleisch mit Zwiebeln, Paprika und Brot.
Soviel zu uns.
Jetzt noch viele Grüße von Balkanien nach Balkorfanien! Es können sich gerne viele angesprochen fühlen, aber ich wollte hauptsächlich den Gegenblog aus Berlin „tojenesmysl“ grüßen. Während wir hier unseren Lesern belangloses und für den Alltag nicht Nutzbares aus dem Balkan, Vorder- und Zentralasien bieten, lest ihr die wirklich wichtigen Dinge aus Berlin-Moabit (wann das Edeka-Zentrum endlich eröffnet, welche Kaffeemaschine inzwischen erste Wahl in der WG ist und ob der Abfluss der Badewanne endlich saubergemacht wurde) dort! Der Gegenentwurf zu unserem Sommer.

8 Kommentare:

  1. Eijeijei, jetzt hast du mich subtil an die Balkonpflanzen erinnert, bloß gut....Wart ihr abends schonmal aus?

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  2. Ich vermute, ihr wart im Zentrum von Belgrad. Das ist da so langweilig bis hässlich. Man bleibt besser auf dem Autoput. Von da sieht man genug Hässlches links und rechts.

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  3. Tja Belgrad soll eigentlich voll abgehen... Naja, wirklich viel Zeit hatten wir nicht uns mıt der Stadt zu beschaeftigen. Aber da meiene Freunde die Ninos de los Ojos Rojos schon in Belgrad aufgetreten sınd, vermute ıch das Beste.

    Gruesse aus İstanbul, dem Tor nach Asien!

    M.P.

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  4. Oha, endlich in Istanbul? Dann verstehe ich, dass seit zwei Tagen kein neuer Eintrag von euch kommt, da habt ihr bestimmt viel besseres zu tun :)

    Nur schade für mich... Im Büro ist es stinklangweilig und heiß.

    Schöne Grüße,
    H.

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  5. Ui, sehr schön, ab jetzt wohl N.D., dass du den link rumgeschickt hast und den hiesigen Hochsommerausbruch mit urlaubigen Geschichten untermalst. Hab' mich heute ganz genüsslich um mittags ausm Büro verabschiedet, um ins Strandbad zu fahren und mich sehr gefreut, dass ich noch Studentin bin. Am WE traf ich übrigens das andere Drittel der ex Oppelner 33-Fraktion zufällig (!) in Paris ... na, freu mich jedenfalls, von dir/euch zu lesen und da hier alle mit Essenstips um sich schmeißen: Istanbul + Hafen = Fisch Fastfood = lecker. Alla hopp! Gute Fahrt & lg aus dem D.orf, Ur

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  6. Ich habe eure Seite gefunden und gleichmal geschmöckert, was Ihr so treibt!!! Das sieht ja nach sehr langen Autofahrten aus! Schön, dass wir Euch imGeiste begleiten können! Wir haben ja leider keinen Balkon! Ich wünsche Euch eine gute Reise! Gute Fahrt und bleibt gesund und munter! Bine

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  7. Leute, wo seid ihr??? Ich hoffe, es ist alles in Ordnung. Viele liebe Grüße!

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  8. Tja, da sınd wır wohl etwas ın Istanbul versackt... =;-) Mehr dazu hoffentlıch ın den naechsten Tagen, wenn wır mal ausgıebıg Internet haben... Vıele Gruesse aus Ankara!

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