Während sich die FahrerInnen in der Türkei an gerade Linien und das Gebot der Vorsicht hielten, legen ihre iranischen KollegInnen wesentlich mehr Wert auf spontanes Fahrverhalten, das uns unberechenbar erscheint. Da regieren Opportunismus und Schlangenlinien, der Wille zu schnellen Fahren und Nervosität. Wer nicht drängelt (durch aufblenden), überholt (von allen Seiten) und sich dazwischen quetscht (aus drei Spuren mach fünf), der verliert. In der Türkei, vor allem in Istanbul, lauerte die Gefahr nur vorne und man konnte sich getrost auf die anderen VerkehrsteilnehmerInnen verlassen, sicher zu fahren und notfalls zu bremsen. Im Iran, und vor allem in Teheran, droht der Zusammenstoß von allen Seiten. (Schuld hat, wie wir erfahren haben, immer derjenige mit der Beule vorne.) Keiner bremst – stattdessen wird gehupt: „Achtung, hier komme ich und quetsch mich noch dazwischen!“ Und wenn man denkt: „Da passt doch nichts mehr durch – hier fahr ich sicher.“, überholen einen noch zwei Motorradfahrer (oft zu dritt auf dem Gefährt, oder mit Frau und Baby auf dem Arm) von beiden Seiten.
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