Mahmut muss noch schnell seine Freundin nach Hause bringen, bevor er mir die Stadt zeigen kann. -Problem: Seine Freundin ist zu spät. Sie hätte schon längst zu Hause sein müssen, damit ihre Familie nicht merkt, dass sie sich mit Mahmut trifft. Nun hat das Handy schon geklingelt und die Mutter möchte wissen, wo sie ist. Also muss aus dem ruhigen und besonnenen Mahmut ein rücksichtsloser Rennfahrer werden.
Im armenischen Viertel wird mit quietschenden Reifen gestartet, nicht ohne das sich der überaus höfliche Mahmut sich für seine Fahrweise im Voraus entschuldigt. Im Nu geht es um die nächste Ecke, wobei „Verkehrsberuhigungshuppel“ entweder als Hindernisse umfahren, oder mit der entsprechenden Geschwindigkeit als kleine Sprungschanzen angesehen werden. Klein ist übrigens auch das Auto von Mahmut; ein Peugeot 206. Wäre es größer hätte er auch gar keine Chance sich zwischen den Autos hindurchzuschieben und aus zwei Spuren mal schnell drei zu machen. Trotz der wahnsinnigen Geschwindigkeit bei minimalen Abständen...
Mahmut nimmt langsam die Hand von der Handbremse und zündet sich eine Zigarette an. Ich bedanke mich für das Actionkino und langsam gleiten wir unter Beachtung aller Verkehrsregeln zurück hinunter nach Südteheran. Mir wird klar, dass in wirklich jedem noch so besonnenen Teheraner ein Rennfahrer schlummert, der nur darauf wartet gebraucht zu werden...
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