Yazd ist unsere Möglichkeit zu verschnaufen. Im schönen Silk
Road Hotel nehmen wir uns das preiswerteste Zimmer ohne Klimaanlage. Wir haben
eine Dusche, es gibt gutes Essen, fast schon etwas indisch.
ND interessiert
sich sehr für den Zoroastrismus, der hier eine weit verbreitete Religion ist.
Ich glaube sogar die erste monotheistische Religion der Welt. Wir besuchen
einen Feuertempel und rhythmische Ringkämpfe unter der Erde, die beide etwas
mit der Religion zu tun haben. Ganz geht mir das dann aber doch nicht auf.
Sima
und Milad müssen schnell abreisen und wir treffen zwei Französinnen, mit denen
wir zusammen abends auf den Dächern der Stadt essen. Wir treffen Martin, der
mit dem Motorrad unterwegs ist und sich später über den nahen Osten, Ägypten,
Äthiopien, Jemen, Südostasien bis nach Australien durchschlagen wird. Martin
hat unseren Humor und wir haben ein paar angenehme Gespräche. Hier am Rande der
Wüste, laden wir unsere Batterien auf und bereiten uns moralisch auf die Wüste
vor. Martin: „Egal was passiert, trinkt kein Kühlwasser!“ ND: „Wieso, dann
geht’s wenigstens schön schnell.“
Yazd ist eine Stadt, deren Leben sich hauptsächlich in
irgendwelchen beschatteten, beinahe unterirdischen Basaren, Zisternen und
Kaffeehäusern abspielt. Dass mein Namensvetter Marco Polo genau hier auch
verweilt hat, genau dieselben Karawansereien passiert hat und in derselben
Stadt, Chai mit Zarathustriern getrunken hat, beeindruckt mich. Yazd macht den
Eindruck, als hätte sich hier nicht viel in den letzten Jahrhunderten
verändert. So ähnlich muss Marco Polo die Stadt auch wahrgenommen haben. Mit
Ihren Windtürmen, die durch ein ausgeklügeltes System dem Wasser in riesigen
Zisternen Feuchtigkeit entnehmen und durch die so gespeicherte latente Wärme,
die Wohnräume kühlen.
Nachdem wir uns ausreichend in der Stadt erholt haben,
brechen wir, wie auch Marco Polo, auf in die Wüste. Nicht aber ohne uns vorher
die Pilgerstädte „Chak-Chak“ der Zarathrusrier mitten in der Wüste angeschaut
zu haben. Überall dort, wo es einen aus dem Wüstensand oder Geröll
herausragenden Felsen gibt, kondensiert ein kleines bisschen von der letzten
Luftfeuchtigkeit. Dementsprechend sind an diesen Orten, obwohl es möglicherweise nie regnet, dennoch Oasen. So ein
Ort ist Chak-Chak. Dort tropft „Chak-Chak“ das Wasser auf einen Stein, neben
dem ein alter Baum wächst. Mitten in der Wüste! Wir übernahten an zwei dieser
Orte und genießen trotz der Hitze unseren Abstecher in die Wüste.
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Yazder Spezialitäten |
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Konferenz zum "Dialog der Religionen" in unserem Hostel |
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Nette Melonenverkäufer zum Tee |
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Angenehme Temperaturen im Auto |
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Ist in dieser Karawanserei Marco Polo vorbeigekommen? |
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Tafel zur Erinnerung an das Scheitern der Operation Eagle Claw |
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Oase |
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Dromedare |
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