Sonntag, 18. Juli 2010

Von Abkürzungen und anderen Unwägbarkeiten

Wir wachen am Morgen alle ziemlich gerädert auf. Die Hitze lässt einen nicht wirklich zur Ruhe kommen. Heute soll es weiter nach Shiraz gehen. Vorher wird noch ein bisschen Kakao gekauft und beim Fahren im Auto gefrühstückt. Es geht über die Autobahn. Beim Navigieren entdecken wir auf der Karte eine Sehenswürdigkeit mit dem wunderbar geheimnisvollen Namen „The lost Paradise“. Unser aller Phantasie ist sofort aktiviert und die Entscheidung schnell gefallen. Das verlorene Paradies dürfen wir uns nicht entgehen lassen...Sofort suche ich den kürzesten Weg dorthin. 
Da uns einige Gebirge im Weg stehen, ist die Auswahl der Straßen zum Paradies begrenzt und ich entscheide mich für die kürzeste, aber auch dünnste Variante auf der Karte. So kommt es dann, dass wir uns mit dem Kompass in der Hand vorbei an erstaunten Nomaden, über abbruchreife Brücken und immer mit Staubteufeln am Horizont über 30-40km schlechteste Schotterpiste kämpfen. Aber schön isses trotzdem.
Nur leider wird unserer ganzer Zeitplan durcheinandergebracht.Wir beschließen also am „verlorenen Paradies“ und nicht erst in Shiraz zu schlafen. Wenn, ja wenn wir nicht den entsprechenden Abzweig verpassen würden und letztendlich am Prolo-Paradies der nächsten Stadt landen würden...Die Stimmung hier ist eher angespannt und das Paradies ziemlich überlaufen.Also fahren wir weiter und kommen erst zum Stehen, als der Kraftstoffilter entgültig dicht ist und es anfängt zu dämmern. Also eine kleine Fahrspur hineingefahren, schon hat Milat ein Lagerfeuer entfacht und ein paar Maiskolben geröstet. Dazu gibt es dann Nudeln mit Soße und einen wunderschönen Sternenhimmel.

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