Freitag, 23. Juli 2010

Auf Marco Polos Spuren am Tor zu den Wüsten Kewir und Lut


Yazd ist unsere Möglichkeit zu verschnaufen. Im schönen Silk Road Hotel nehmen wir uns das preiswerteste Zimmer ohne Klimaanlage. Wir haben eine Dusche, es gibt gutes Essen, fast schon etwas indisch.
ND interessiert sich sehr für den Zoroastrismus, der hier eine weit verbreitete Religion ist. Ich glaube sogar die erste monotheistische Religion der Welt. Wir besuchen einen Feuertempel und rhythmische Ringkämpfe unter der Erde, die beide etwas mit der Religion zu tun haben. Ganz geht mir das dann aber doch nicht auf.
Sima und Milad müssen schnell abreisen und wir treffen zwei Französinnen, mit denen wir zusammen abends auf den Dächern der Stadt essen. Wir treffen Martin, der mit dem Motorrad unterwegs ist und sich später über den nahen Osten, Ägypten, Äthiopien, Jemen, Südostasien bis nach Australien durchschlagen wird. Martin hat unseren Humor und wir haben ein paar angenehme Gespräche. Hier am Rande der Wüste, laden wir unsere Batterien auf und bereiten uns moralisch auf die Wüste vor. Martin: „Egal was passiert, trinkt kein Kühlwasser!“ ND: „Wieso, dann geht’s wenigstens schön schnell.“
Yazd ist eine Stadt, deren Leben sich hauptsächlich in irgendwelchen beschatteten, beinahe unterirdischen Basaren, Zisternen und Kaffeehäusern abspielt. Dass mein Namensvetter Marco Polo genau hier auch verweilt hat, genau dieselben Karawansereien passiert hat und in derselben Stadt, Chai mit Zarathustriern getrunken hat, beeindruckt mich. Yazd macht den Eindruck, als hätte sich hier nicht viel in den letzten Jahrhunderten verändert. So ähnlich muss Marco Polo die Stadt auch wahrgenommen haben. Mit Ihren Windtürmen, die durch ein ausgeklügeltes System dem Wasser in riesigen Zisternen Feuchtigkeit entnehmen und durch die so gespeicherte latente Wärme, die Wohnräume kühlen.
Nachdem wir uns ausreichend in der Stadt erholt haben, brechen wir, wie auch Marco Polo, auf in die Wüste. Nicht aber ohne uns vorher die Pilgerstädte „Chak-Chak“ der Zarathrusrier mitten in der Wüste angeschaut zu haben. Überall dort, wo es einen aus dem Wüstensand oder Geröll herausragenden Felsen gibt, kondensiert ein kleines bisschen von der letzten Luftfeuchtigkeit. Dementsprechend sind an diesen Orten, obwohl es  möglicherweise nie regnet, dennoch Oasen. So ein Ort ist Chak-Chak. Dort tropft „Chak-Chak“ das Wasser auf einen Stein, neben dem ein alter Baum wächst. Mitten in der Wüste! Wir übernahten an zwei dieser Orte und genießen trotz der Hitze unseren Abstecher in die Wüste.
Yazder Spezialitäten
Konferenz zum "Dialog der Religionen" in unserem Hostel
Nette Melonenverkäufer zum Tee
Angenehme Temperaturen im Auto
Ist in dieser Karawanserei Marco Polo vorbeigekommen?
Tafel zur Erinnerung an das Scheitern der Operation Eagle Claw
Oase
Dromedare













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